Vorbei sind die Zeiten, wo Tee bei „Erkältungen“ getrunken wurde oder als reines Wintergetränk galt. Tee ist im gesunden Lifestyle angekommen und wird wohl auch seinen Platz als Mainstream-Produkt erobern. Auch im Außer-Haus-Markt. Es gibt dort seit Jahren Zuwachsraten, doch mit fünf Prozent Marktanteil ist noch viel Platz für neue Produkte. Gleichzeitig steigt das Qualitätsbewusstsein der teeaffinen Gäste – und die werden zahlreicher. Das ist eine große Herausforderung, aber auch Chance für die Gastronomie!
Die Hotellerie hat den Teetrend schon aufgegriffen. Hochwertige offene Tees am Frühstücksbuffet, Pyramiden-Teebeutel im Roomservice, ein erfrischender Eistee zwischendurch an der Bar und ein Samowar zur Entspannung im Wellnessbereich sind vielfach zum erfreulichen Standard geworden.
Davon abgesehen ist der Umgang mit Tee in der Gastronomie sehr unterschiedlich, besonders auch was die Personalkompetenz betrifft. Während der Weinsommelier praktisch zum Standard erhoben wurde, sind die wirklichen Fachleute für Kaffee („Baristi“) schon seltener, beim Tee kommen sie so gut wie nie vor. Das Problem beginnt hier in der gastronomischen Ausbildung in Fachschulen unseres Landes, wo Kaffee und Tee – obwohl gastronomische Zukunfts-trends schlechthin mit den höchsten Margen – vielfach stiefmütterlich behandelt werden.
Ein paar Teebeutel anzubieten in Form eines kleingehackten Grüntees, eines Pfefferminz- und eines Earl-Grey-Tees ist ganz nett, hat aber mit Tee-Kultur oder -Konzept nichts zu tun und entspricht auch nicht den Qualitätsansprüchen des Gastes von heute. Die Teekultur hat viel mehr zu bieten – für Restaurants, Hotels, Bars oder Cafés. Dabei ist Tee relativ einfach umzusetzen, auch im Sinne eines kostengünstiges Einstieges und günstiger, als er z. B. bei Kaffee ist, wobei die Vorteile für den Gastronomen auf der Hand liegen: tolle Margen, vielfältiges – nie enden wollendes – Angebot, ein eigener USP und ein eigenes Profil für den eigenen Betrieb und das bei einem Genussgetränk für Winter und Sommer.
Was wird sich in Zukunft tun? • Single Origins, also weniger Mischungen („Blends“), sondern Teeblätter aus einem einzigen Anbaugebiet werden zulegen, wie auch die Speciality Teas, also hochwertige Teespezialitäten. • Früchtetees und besonders die Kräutertees werden weiter zulegen. • Bio und „wenig Zucker“ stehen ganz oben auf der Liste der Nachfrage. • RTD-Drinks (Fertigdrinks) werden stark wachsen, in allen Variationen: auch hochwertig, wirklich zuckerfrei, wirklich kalorienarm, mit und ohne Milch.